Ruhe bewahren und bewusst handeln #
Verlaufen ist keine Ausnahme. Es passiert auch erfahrenen Menschen.
Was den Unterschied macht, ist nicht die Situation, sondern die Reaktion darauf.
Wer draußen plötzlich nicht mehr weiß, wo er ist, muss nicht sofort handeln sondern erst wahrnehmen.
Der erste Schritt ist einfach: stehenbleiben. Bewegung in die falsche Richtung verschlimmert alles. Atme. Spüre, was du noch weißt. Wo bist du gekommen, was hast du zuletzt gesehen? Gibt es einen Punkt, zu dem du sicher zurückgehen kannst?
In den meisten Fällen hilft es, zur letzten sicheren Stelle zurückzukehren. Wenn das nicht möglich ist, wähle einen Ort mit Übersicht und warte. Sichtbares Bleiben ist oft sicherer als zielloses Suchen.
Wenn du eine Karte hast, setz dich. Wenn du nur den Himmel hast, orientiere dich an Licht und Gelände.
Praktische Hinweise für den Notfall #
Je ruhiger du bleibst, desto besser kommst du wieder heraus. Orientierung beginnt immer im Kopf.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Nicht in Panik verfallen. Erst stehenbleiben, dann denken
- Zur letzten sicheren Stelle zurückkehren, wenn möglich
- Auf markante Punkte achten, z. B. Bachläufe, große Steine, Lichtungen
- Kompass oder Naturzeichen nutzen, wenn verfügbar
- Signal geben, wenn du Hilfe brauchst: Pfeifen, Licht, Rauch, Reflexion
- Wenn möglich: sichtbar bleiben, auf Anhöhe oder offenem Gelände
- Ruhig verhalten, Kraft sparen, Wasser sichern
- Wenn du warten musst: einen Ruheplatz einrichten, aber nicht aufgeben
Verlaufen ist kein Versagen. Es ist eine Einladung, ruhig zu werden und klar zu handeln.